Rabac, heute ein bekannter Fremdenverkehrsort, war noch Mitte des 19. Jahrhunderts ein kleines Fischerdorf mit nur zehn Häusern. Wegen der schönen Bucht und der reizvollen Landschaft wurde es bald von den ersten Ausflüglern besucht. Der erste bekannte Gast von Rabac war der englische Reiseschriftsteller Richard Francis Burton, der es im Jahre 1876 besuchte. Nachdem er Rabac und andere Küstenstädte kennengelernt hatte, schrieb er das Buch "Istrische Küste", in dem er die Schönheit und den Charme des malerischen Rabac pries.
Zu dieser Zeit wurden in Rabac die ersten Sommerhäuser erbaut. Eines der schönsten gehörte der bekannten Familie Prohaska aus Rijeka, die aus Tschechien stammte. Ihr Name bezeichnet noch heutzutage einer der schönsten Teile von Rabac benannt; das Sommerhaus selbst wurde leider im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das erste Hotel, "Quarnero", wurde am 11. Juni 1889 eröffnet, und zwar im Haus der Familie
Višković, unweit vom heutigen Atelier "Orlando". In diesem Hotel gab es damals nur einige Zimmer, und im Erdgeschoss befand sich die Gaststätte. Regelmäßiger Gast war ein österreichischer Offizier mi Namen Kaiser, der später die Stancija (Herrenhaus) Dubrova unweit von Labin kaufte. Dubrova ist heute für das Mediterrane Bildhauersymposium und seinen Park mit Steinskulpturen bekannt. Die Chronisten berichten, dass Rabac Anfang dieses Jahrhunderts den österreichischen Thronfolger Prinzen Franz-Ferdinand bewirtet habe.
Die Einwohner von Rabac waren tüchtige Fischer und Seeleute, die an die zehn Segelschiffe ihr Eigen nannten. Diese Schiffe wurden mit der Zeit von den Motorschiffen verdrängt, oder sie verschwanden im Wirbel des Zweiten Weltkrieges. Das erste größere Hotel wurde während der italienischen Herrschaft erbaut, als in der Mitte von Rabac im Jahre 1925 das Hotel "Trieste" (heute "Primorje") eröffnet wurde. Da dessen Kapazität für das wachsende Interesse der Touristen, vorwiegend aus den nördlichen Teilen Italiens, bald nicht mehr reichte, begann sich zu dieser Zeit auch die Zimmervermietung in Privathäusern zu entwickeln. Zehn Jahre später wurde das Hotel "Dopolavoro" eröffnet, in dem sich heute das Restaurant "Jadran" befindet.
Der Tourismus in Istrien, und so auch in Rabac, begann sich erst Anfang der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts intensiver zu entwickeln, als dieser kleine Ort wegen seiner Naturschönheiten den schmeichelhaften Namen "Perle des Kvarner Golfs" bekam. Seit jener Zeit wurden in Rabac alle anderen Hotels und touristische Siedlungen, ein Campingplatz und die meisten Familienhäusern erbaut. Unter den Gästen von Rabac haben Deutsche und Österreicher den größten Anteil, dann folgen Engländer und Italiener. In erfolgreichen Touristikjahren beherbergt Rabac täglich bis zu 11000 Touristen, vorwiegend Ausländer, sowie einige Tausend von Badegäste aus dem naheliegenden Labin und seiner Umgebung.
Quelle: http://www.histrica.com/